Von TT, H0 und Co.

Sommertour: Landrat geht beim Modelleisenbahnclub Kläden unter die Bastler.

Jeden Freitag treffen sich die Mitglieder des Modelleisenbahnclubs Kläden auf dem Dachboden des Alten Speichers, um an ihren Miniaturwelten zu basteln. Im Rahmen seiner Sommertour besuchte Patrick Puhlmann am Freitag das Team um Vereinschef Karl-Otto Klaus und ließ gleich zu Beginn mit etwas Fachwissen aufhorchen.

Kaum die alten Holztreppen erklommen, zeigte der Landrat, dass er auch von Modelleisenbahn etwas versteht. Direkt an der ersten Bahn auf dem großen Areal wusste er zu sagen, welche Spurbreite es ist. Dies überrasche Klaus und seine Mitstreiter. „Ich hatte als Kind auch eine Eisenbahn“, sagte Puhlmann, der erfuhr, dass der Klädener Verein derzeit 16 Mitglieder zählt. „Wir sind immer auf der Suche nach Nachwuchs“, berichtete Klaus während eines Rundgangs, an dem die verschiedenen Bahnen und ihre Besonderheiten erklärt wurden. So etwa konnte der Landrat einen Nachbau des Klädener Bahnhofs aus den 1980er Jahren bestaunen.

Die Räumlichkeiten im Speicher hat der Verein, der 1990 gegründet wurde, im Jahr 2002 bezogen. Immer freitags von 15 bis 18 Uhr sind zu den Vereinsnachmittagen auch Besucher herzlich willkommen. In dieser Zeit basteln die Mitglieder an ihren Anlagen und verfolgen stets ein großes Ziel: „Bis Weihnachten muss alles fertig sein“, so der Vereinsvorsitzende. Dabei meinte Klaus allerdings schon Ende November, denn immer zum Klädener Adventsmarkt am ersten Adventssonntag werden die Pforten geöffnet und Neubauten präsentiert.

„So eine Anlage wird nie fertig“, stellte Patrick Puhlmann angesichts der Vorstellungen der Vereinsmitglieder fest. Sie erklärten dem Landrat, wie sich die Ausstellung über die Jahre entwickelt hat und wie die Ziele für dieses Jahr lauten. „Das zeigt den Stellenwert des Adventsmarkts auch für den Verein“, so Puhlmann weiter. Besonders raffiniert erscheint, dass die Mitglieder einige Puzzleteile ihrer großen Ausstellungsfläche nach gleichem Raster mehrfach bauen - etwa einmal als Winterlandschaft und einmal als Rummel. „Wir möchten immer wieder etwas Neues zeigen“, erklärte Klaus.

Besonders hervorgehoben haben der Vereinschef und Co die Unterschiede der Spurbreiten H0, TT und anderen sowie die Herausforderung, für Historisches entsprechende Teile zu bekommen. Vieles könne nicht gekauft werden und wird daher selbstgebaut. „Jeder von uns hat so sein Spezialgebiet. Einer baut Flächen, der nächste Wagen und die Frauen gestalten malerisch Landschaften“, erklärte Karl-Otto Klaus. „Wie viel Herzblut und Tüftelei in den Anlagen stecken, ist überall zu sehen“, zeigte sich der Landrat beeindruckt vor allem deshalb, da aufgrund der Gegebenheiten auf dem Speicher nicht zu jeder Jahreszeit gearbeitet werden kann. „Im Winter wird es hier schon einmal kalt“, erklärte Klaus und verwies darauf, dass die Modellbauer so, wie die echten Bahnarbeiter, auch bei ihren Strecken stets auf die Ausdehnung der Gleise achten müssen.