Von 30 Jahren Atemschutzübungsstrecke und Schlauchwäsche

Patrick Puhlmann blickt bei den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Feuerwehrtechnischen Zentrale auf deren Historie zurück.

Die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) in Arneburg ist eine Institution im Landkreis Stendal. Vor 30 Jahren im Zuge der Kreisgebietsreform in ihrer heutigen Form gegründet, ist am Freitagabend das Jubiläum mit 250 Kameraden sowie zahlreichen Ehrengästen, darunter etliche Einheits- und Verbandsgemeindebürgermeister sowie Tamara Zischang, gefeiert worden. Die Innenministerin des Landes Sachsen-Anhalt hat in diesem Rahmen auch vier Kameradinnen und Kameraden mit der Feuerwehrspange geehrt. Weiterhin sind zwei Abschnittsleiter aus ihren Funktionen verabschiedet worden.

„Ich danke allen Kameraden für ihre Einsatzbereitschaft und meine damit auch diejenigen, die um 13.59 Uhr zum schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn 14 alarmiert wurden und nun nicht hier sein können.“, sagte Patrick Puhlmann zur Begrüßung. Der Landrat gab in seiner Festrede dann einen kurzen Abriss über die Historie der Einrichtung, die im Rahmen der Kreisgebietsreform zum 1. Juli 1994 entstanden war. Damals hatten sich die Altkreise Osterburg, Havelberg und Stendal mit ihren FTZ darauf verständigt, eine neue, gemeinsame Zentrale in Arneburg zu schaffen. Die Weichen dazu wurden bereits mit dem Kauf der Immobilie am 22. Dezember 1993 für damals 1,5 Millionen Deutsche Mark gelegt. Erster FTZ-Leiter wurde der inzwischen verstorbene Wilfried Rein.

„Gleich zu Beginn gab es eine Atemschutzübungsstrecke, die damit neue Maßstäbe setzte und Möglichkeiten schuf, um Übungen zu absolvieren. Bis heute geht es damit um die bestmögliche Vorbereitung der Kameraden auf den Einsatz“; so Puhlmann. „Im Dezember 1994 folgte im zweiten Kellergeschoß die Schlauchwäsche, die bis heute ein Herzstück der FTZ-Arbeit ist“, erinnerte der Landrat weiter. Damals haben Feuerwehren ihre Schläuche nach Einsätzen nach Arneburg zur Reinigung gebracht und später wieder abgeholt. Letztlich entwickelte sich daraus der Schlauchverbund. „Dieser ist bis heute ein Riesenplus für die Feuerwehren und ein tolles Stück Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Gemeinden. Wäre er noch nicht da, müsste man ihn erfinden“, sagte der Landrat. Denn Schläuche werden seit 1999 zentral durch die FTZ beschafft und gewartet. Damit einhergehend hatte jede Feuerwehr zu jeder Zeit immer ausreichend Schläuche zur Verfügung.

Dazu gibt es bis heute kaum Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis Stendal, welche die FTZ nicht kennen. Sie fasst nicht nur technische Aufgaben gemeindeübergreifend zusammen, sondern ist auch Ausbildungsstätte etwa für Sprechfunker, Maschinisten und eben Atemschutzgeräteträger. Dadurch ist bei vielen Kameraden über die Jahre eine emotionale Verbindung zur FTZ entstanden.

Damit konnte es kaum einen besseren Anlass geben, um zwei verdiente Kameraden aus ihren Funktionen zu verabschieden. Im Zuge der Umstrukturierung des Brandschutzes zum 1. Juli 2024 sind André Ralph Köppe (Freiwillige Feuerwehr Fischbeck, fehlte aufgrund von Urlaub) und Burkhard Neumann (Freiwillige Feuerwehr Arensberg) als Abschnittsleiter ausgeschieden. „Wir möchten diesen Rahmen nutzen, um uns zu bedanken“, sagte Puhlmann und überreichte Neumann eine Altmark-Kiste als Präsent.

Der Landrat bedankte sich auch bei Mercer Stendal, Elektro Magerin sowie der Abfallentsorgung Landkreis Stendal (ALS) Dienstleistungsgesellschaft für die Unterstützung zu diesem Jubiläum. Mit den Unternehmen besteht schon seit Jahren ein guter Kontakt.

Im Anschluss richtete Zischang ein paar Worte an die anwesenden Gäste: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Stendal tragen mit großem Engagement dazu bei, dass die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren ihr Ehrenamt sicher ausführen können. Sie stehen den Feuerwehren mit Rat und Tat zu Seite. Damit unterstützen sie zugleich die Gemeinden des Landeskreises bestmöglich beim Brandschutz.“

Die Innenministerin nutzte diesen Rahmen auch, um vier Kameradinnen und Kameraden mit der Feuerwehrspange des Landes zu ehren. Uwe Berzow ist seit 1979 Mitglied der Ortsfeuerwehr Bölsdorf und steht dieser auch seit dem Jahr 2008 vor. Zusammen mit Andreas Jäger, der seit 2010 der Ortswehrleiter in Hämerten ist, erhielt er die Auszeichnung als Anerkennung für die Tätigkeit in der Ortsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr Tangermünde. Zum Ausdruck der beispielhaften Arbeit in der Ortsfeuerwehr Bömezien erhielt auch Mario Wegener die Feuerwehrspange. Er ist seit 2006 stellvertretender Wehrleiter, war bis 2003 Ausrückbereichsleiter Zehrental und legt großes Engagement in der Aus- und Fortbildung an den Tag. Einzige Frau im geehrten Quartett war Jana Zimmermann. Die ausgebildete Notfallsanitäterin ist seit dem Jahr 2010 Ehrenmitglied der Ortsfeuerwehr Schönberg und unterstützt bereits seit 30 Jahren die Ausbildung Erste Hilfe beim Truppmann-Lehrgang in Seehausen.

Weitere Bilder gibt es auf den Social Media-Kanälen des Landkreises Stendal.