Puhlmann: „Sollten kooperativer miteinander umgehen“
Landrat spricht über Schulsozialarbeit, Energie und die Situation im Rettungsdienst.
Mit Abschluss der Sommer-Urlaubszeit laufen in der Stendaler Kreisverwaltung die Planungen für den Herbst. Das betrifft sowohl Veranstaltungen, als auch die Nutzung der Sporthallen im Herbst/Winter dieses Schuljahres. Mit den Medien sprach Landrat Patrick Puhlmann am Mittwochnachmittag konkret über…
…die Schulsozialarbeit: „In der vergangenen Woche hat der Landtag eine Debatte zu diesem Thema geführt. Aus den Medien war dazu die Aussage von Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) zu entnehmen, ‚Schulsozialarbeit ist Teil der Jugendhilfe.‘ Damit sei sie Zuständigkeit der Kommunen – und nicht Teil der vom Bildungsministerium verantworteten Schulen. Mein Eindruck ist, der Landtag ist mit Blick auf den nächsten Haushalt an dieser Stelle schon etwas weiter als die Ministerin. Für mich steht fest: Schulsozialarbeit wird es auch in irgendeiner Form geben, wenn das Land beschließt, sich nicht mehr an Kosten der Kommunen in der Finanzierung zu beteiligen. Sie ist dann aber nicht mehr so wie bisher, sondern umfasst zwei oder drei anstelle von 20 Stellen. Wir sollten an dieser Stelle etwas kooperativer miteinander umgehen, wenn es darum geht, wie wir Schulen als ordentlichen Lernort erhalten. Da gehört Schulsozialarbeit eben dringend dazu. Das sollte das gemeinsame Ziel von Land, Landkreis und Kommunen sein.“
…das Teilhabemanagement: „Der Landkreis Stendal verfolgt schon seit vielen Jahren das Ziel, die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung bestmöglich zu fördern und Bürger für die Herstellung von Inklusion und Barrierefreiheit sensibilisieren. Aus finanziellen Gründen der Förderung ruhte das Projekt von Mai bis Juli, doch seit 1. August geht es weiter. An dieser Stelle gibt es auch viel Ehrenamt, ohne das gar nichts passieren würde. Es bedarf aber eben auch einem Hauptamt, weshalb wir eine sehr nachhaltige Arbeit haben.“
…Energie und Sporthallen: „Im vergangenen Winter konnten wir, verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Jahr zuvor, in den Verwaltungsobjekten und Sporthallen etwa 32 Prozent an Heizkosten einsparen. Bei der elektrischen Energie in den Verwaltungsgebäuden sind etwa zehn Prozent eingespart worden. Unsere Maßnahmen haben Wirkung gezeigt, weshalb wir diese wieder so umsetzen werden. In diesem Herbst/Winter bleiben die Sporthallen, wie auch im Vorjahr, in den Ferien geöffnet. Vorgesehen ist es, den Heizungsbetrieb in der Nachtabsenkung bei 17/18 Grad Celsius zu halten. Das Warmwasser wird nicht reduziert. Eine Ausnahme: In der Zeit vom 27. bis 29. Dezember bleiben die Hallen, bis auf für vorab angemeldete Veranstaltungen, geschlossen. Dies war ebenso im Vorjahr so.“
…die Situation des Grundwassers: „Der Sommerregen war gut, reicht aber noch lange nicht aus, um die Lage zu verbessern – schon gar nicht für das Grundwasser. Für uns bleibt dieses Thema daher weiterhin von hoher Bedeutung. Aus diesem Grund bleiben wir mit allen Beteiligten im Austausch und planen für Dienstag, 10. Oktober, die nächste Niedrigwasserkonferenz hier im Landratsamt.“
…die Situation beim Rettungsdienst: „Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sprach kürzlich von einer Reform beim Rettungsdienst mit unter anderem Leitstellen für eine Million Menschen. Um die genannte Einwohneranzahl zu erreichen, wären demnach nur noch zwei Leitstellen in Sachsen-Anhalt notwendig. Wir sehen das kritisch, da ein Ergebnis aus der Erfahrung der Zusammenlegung von Polizeinotrufleitstellen in Sachsen-Anhalt war, dass die diese nicht die gewünschten Ergebnisse erbrachte und wieder dezentrale regionale Leitstellen gebaut wurden.“