Puhlmann: „Ein zuverlässiger Partner“

Landrat besucht im Rahmen seiner Sommertour ALBA in Demker.

Es gibt Unternehmen im Landkreis Stendal, mit denen jeder Bürger in Berührung kommt, ohne den Betrieb dahinter tatsächlich wahrzunehmen. Die Rede ist in diesem Fall von der ALBA Niedersachsen-Anhalt GmbH mit ihren Standorten in Seehausen und Demker. Im Auftrag der Abfallentsorgung Landkreis Stendal (ALS) Dienstleistungsgesellschaft entsorgt das Unternehmen Restabfall und Papier von allen Haushalten im Kreis und ist darüber hinaus zuständig für die Entsorgung von Altglas. Für Patrick Puhlmann Anlass genug, sich den Betrieb einmal anzusehen. Im Rahmen seiner Sommertour hat er den Standort Demker am Freitag gemeinsam mit Andreas Brohm, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte, besucht.

Empfangen wurde das Duo von Matthias Fricke. Der Geschäftsführer hat zuerst, gemeinsam mit Prokurist Jan Rungweber und Vertriebsleiter Ronald Mertens, einen historischen Abriss über die Tätigkeit des Unternehmens im Landkreis Stendal gegeben. Der spezielle Blick richtete sich auf den Standort Demker, der 1998 von einer anderen Firma übernommen wurde. „Hier verwerten wir Papier/Pappe sowie Kunststoffe mit einer Kanalballenpresse, die im Jahr 2018 in einer neuen Halle errichtet wurde. Wir beschäftigen im Landkreis etwa 75 Mitarbeiter, davon 20 Prozent in der Verwaltung“, so Mertens.

Für das Wirken seines Unternehmens hat Fricke eine Maxime: „Müllabfuhr sollte man nicht merken“. Dass dies der Fall ist, konnte Puhlmann nur bestätigen. „Mir ist keine Beschwerde bekannt“, sagte der Landrat. „ALBA ist für uns ein zuverlässiger Partner, mit dem wir gern zusammenarbeiten.“ Im Hintergrund hat aber auch das Unternehmen so seine Schwierigkeiten. Derzeit etwa sind die Kapazitäten bei Müllverbrennern knapp. „So war es zuletzt vor fünf Jahren“, berichtete Jan Rungeweber. Damit wird zwar der Abfall von den Haushalten weiter ohne Probleme abgeholt, das Zwischenlager, etwa in Demker, ist derzeit aber etwas stärker gefüllt als gewohnt.

Auf der anderen Seite ist die Kreisverwaltung aber nicht nur Auftraggeber mittels ALS, sondern auch Aufsichtsbehörde. „Erst in dieser Woche hat eine unangemeldete Kontrolle stattgefunden“, warf Rungweber ein und hob das gute Verhältnis zum Umweltamt hervor. Zudem betreibt ALBA im Auftrag der ALS derzeit zwei Recyclinghöfe. Einmal in Seehausen und erst seit Mai auch in Tangermünde. Bereits ab 2. Juli kommt ein dritter dazu. Dann wird der neue Recyclinghof in Havelberg eröffnet.

An einem Thema kam das Quintett im Gespräch natürlich nicht vorbei: die Rekommunalisierung der Abfallwirtschaft im Landkreis Stendal. „Wir hätten uns gewünscht, dass wir vor der Entscheidung hätten ins Gespräch kommen können“, sagte Ronald Mertens. Der Landrat brachte Verständnis für ALBA auf und betonte: „Der Beschluss des Kreistags hat nichts mit Misstrauen zu tun, sondern geht über einzelne Anbieter hinaus.“

Im weiteren Verlauf stellten Rungweber und Mertens den Gästen das Betriebsgelände auf einem kleinen Rundgang vor. Sie betonten, die Fahrzeugflotte befinde ich auf dem modernsten Stand, hier stehe die Qualität der Arbeitsplätze für die Fahrer im Vordergrund. Weiterhin wurde in den vergangenen Jahren auch in die Technik am Standort investiert. Neben der Halle mit der Presse wurden auch neue Radlader angeschafft. Als einer der nächsten Maßnahmen soll das Verwaltungsgebäude modernisiert werden.