„Kroki“ ist bei den Kindern der Star
Gelungene Premiere des „Tag des Gesundheitsamtes“ baut bei zahlreichen Besuchern Ängste ab.
„Wir lieben Kroki“, schallte es am Mittwochvormittag aus Kindermündern durch die zweite Etage des Hufelandhauses. Der Landkreises Stendal hatte zum „Tag des Gesundheitsamtes“ eingeladen und sich damit einer Initiative des Robert-Koch-Instituts angeschlossen, welche es seit 2019 gibt. Zur Premiere in der Stendaler Wendstraße hatten sich im Vorfeld verschiedene Gruppen aus Kindertagesstätten und dem Berufsschulzentrum angemeldet, aber auch spontane Besucher erhielten Einblick in die Arbeit des Gesundheitsamtes, die häufig im Verborgenen bleibt.
Verbunden mit den besten Grüßen des Landrates, der terminlich verhindert war, eröffnete Annette Schwark-Witte den ersten „Tag des Gesundheitsamtes“ im Landkreis Stendal unter dem Motto „Klimawandel und Gesundheit“. Zum einen ermöglichte sich damit Besuchern, alle Facetten des Amtes kennenzulernen und auf der anderen Seite „haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Aufgaben vorzustellen“, so die Amtsleiterin. Erst zum 1. Januar 2025 hatte sie diesen Posten angetreten und gleich mit der Organisation des Tages begonnen. „Wenn Bürger im Landkreis Stendal ihren Tee oder Kaffee trinken, ist es unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass sie das Trinkwasser auch entsprechend sorgenfrei genießen können“, erläuterte Schwark-Witte eine der zahlreichen Aufgaben, die für die Öffentlichkeit im Normalfall wenig sichtbar werden.
Unter die Besucher mischte sich auch Sebastian Stoll. Beim Amtsärztlichen Dienst nutzte der Erste Beigeordnete des Landkreises Stendal das kostenlose Angebot, einen Hörtest durchzuführen. Im Regelbetrieb wird dieser häufig von Lastkraftwagen-Fahrern in einem Turnus von fünf Jahren wahrgenommen, um die Fahrerlaubnis zu verlängern. Direkt nebenan konnte ein Sehtest gemacht werden und noch eine Tür weiter wurden Vitalwerte gemessen. „Die ganze Arbeit, die hier Tag für Tag geleistet wird, ist nur dank der engagierten Kolleginnen und Kollegen möglich“, unterstrich Stoll und bedankte sich für den Einsatz.
Beim Jugendzahnärztlichen Dienst, der unter anderem alle Kindertagesstätten im Landkreis besucht und die Zahngesundheit auf den Prüfstein stellt, ist „Kroki“ der Star. Mit Unterstützung von Annett Sannemann und dem gesamten Team erklärte das Krokodil den Jüngsten spielerisch, wie wichtig das Zähneputzen ist und wie es richtiggemacht wird. Direkt danach ging es für die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätten Färberhof, Abenteuerland und des Evangelischen Kindergartens auf den Zahnarzt-Stuhl, wo Dr. Britt Schremmer die verschiedenen Werkzeuge erklärte, um den Kindern damit die Angst vor dem Zahnarzt-Besuch zu nehmen. Als Dankeschön trugen die jüngsten Besucher Lieder und Gedichte vor, hatten sogar kleine Geschenke im Gepäck.
Insgesamt standen alle Gesundheitsamt-Mitarbeiter den Besuchern Rede und Antwort zu den Themen Kinder- und Zahngesundheit, Vorsorgevollmacht, Prävention, Psychische Gesundheit sowie Infektionsschutz und Umweltmedizin. Unter einer Schwarzlichtlampe ist etwa dem angehenden Pflegepersonal gezeigt worden, wie es aussieht, wenn Hände unsachgemäß desinfiziert werden. Die Folgen lagen damit im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand: Keime würden von einem Patienten zum anderen transportiert werden. So gilt: Eine ordentliche Handdesinfektion dauert 30 Sekunden und jede Fläche der Hand muss dabei benetzt werden.
Für die Gesundheitsvorsorge wurden auf Wunsch auch Elektrokardiogramme (EKG) der Besucher geschrieben. Natürlich gab es dazu auch die passende ärztliche Auswertung. Das Team der Sozialen Dienste machte Prävention hautnah erlebbar mit tollen Mitmachaktionen für die Schüler des Berufsschulzentrums und der Johanniter-Pflegeschule. Weiterhin fanden zwei Klassen der Helen-Keller-Förderschule den Weg in das Gesundheitsamt, um sich alles genau anzusehen.
Ob in den verschiedenen Untersuchungszimmern und Büros – es entstand ein intensiver und vielfältiger Austausch zwischen den Mitarbeitern und den Besuchern. „Wir wollen Ängste abbauen“, erklärt Annette Schwark-Witte das Ziel des Tages. Es ging darum, das Gesundheitsamt mit seinen Aufgaben mehr im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. „Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln ist dieser Tag sehr gelungen“, so das Fazit von Sebastian Stoll. „In Zukunft wollen wir versuchen, noch etwas mehr in so einen Tag zu investieren, sofern es der Haushalt zulässt.“