Kreisstraßenmeisterei ist immer in Bereitschaft

Landrat begutachtet Baumaßnahmen und würdigt Arbeit der Straßenwärter.

Wenn Schnee und Eis im Winter die Straßen schwerer befahrbar machen, klingelt ihr Wecker noch tief in der Nacht: Die Rede ist von den Straßenwärtern des Landkreises Stendal. Ein Team aus 35 Männern und einer Frau um Kreisstraßenmeister Carsten Köppe, welches gerade im Winter häufig unsichtbar, aber dennoch unverzichtbar ist. Die 465 Kilometer Kreisstraßen sowie etliche Radwege, Brücken und zu den Verkehrsanlagen gehörende Grünflächen sind ihr Revier.

Das Modell einer Kreisstraßenmeisterei hat nicht immer überall bestand gehabt, im Landkreis Stendal wurde daran festgehalten. Jahr für Jahr ist die Wirtschaftlichkeit auf dem Prüfstand – bis heute. Angesichts steigender Kosten für Auftragsarbeiten und der Knappheit an ausführenden Unternehmen eine gute Entscheidung. Wenn im Fall einer akuten Fahrbahnbeschädigung unverzüglich gehandelt werden muss, können Köppe und Co. binnen einer Stunde vor Ort sein. Von zwei Standorten in Osterburg und Tangermünde aus ist die Kreisstraßenmeisterei immer in Bereitschaft.

„Wir sind sehr stolz auf unser Team der Straßenwärter“, sagt Patrick Puhlmann. Der Landrat besucht nicht nur einmal im Jahr die Weiterbildungsveranstaltung in der Kreisstraßenmeisterei, sondern hat sich nun auch auf einer Kreisstraße von den Arbeiten der Frauen und Männer in orange überzeugt. „Carsten Köppe und sein Team wissen um jeden Quadratmeter Kreisstraße, wo Probleme liegen und wie sie zu behandeln sind – und das mit geringsten finanziellen Mitteln. Das Verdient unsere höchste Anerkennung“, so Puhlmann weiter.

Etwa 600.000 Euro hat der Landkreis Stendal, der sich bekanntlich seit vielen Jahren in der Haushaltkonsolidierung befindet, für die gesamte Unterhaltung der Kreisstraßen zur Verfügung. Das beinhaltet auch Personal- und Materialkosten, etwa für den Winterdienst. Angesichts dessen, dass etwa die Erneuerung einer Fahrbahndecke derzeit zirka 25 Euro pro Quadratmeter kostet, braucht es kein Mathegenie um herauszufinden, wie behutsam mit den Mitteln umgegangen werden muss. 150.000 Euro würden fällig, um für einen Kilometer Straße die Decke zu erneuern – und das ist nur die oberste Schicht der Straße.

Dementsprechend bedacht wird seit vielen Jahren die technische Ausstattung entwickelt. „Mir ist keine Kreisstraßenmeisterei bekannt, die eine eigene Fräse hat“, nennt Carsten Köppe ein Beispiel. „Regelmäßige Wartung und Pflege verlängern die Lebenszeit immer wieder, für uns ist das ein Goldschatz“, so der Kreisstraßenmeister weiter. Aber auch die Fahrzeuge sind so konzipiert, dass sie multifunktional sind und im Winter wie im Sommer zum Einsatz kommen können.

Neben der Erhaltung der Kreisstraßen sind die Aufgaben der Köppe-Truppe noch weitaus vielfältiger. Denn entlang der Straßen müssen Grünflächen und Gräben instandgehalten werden. „Zwei Mal im Jahr fahren alle los zum Müllsammeln“, so Carsten Köppe. Ebenso werden Flächen gemäht, nötige Baumschnittarbeiten durchgeführt oder Brücken gepflegt. In der warmen Jahreszeit, wie derzeit, werden dann defekte Stellen an Straßen repariert. Dazu hat sich Patrick Puhlmann erklären lassen, wie zunächst das vorhandene Material abgetragen und dann die Straße – dem Zustand entsprechend – Schicht für Schicht wiederaufgebaut wird. „Das ist eine schweißtreibende Arbeit“, so der Landrat.