Landkreis Stendal feiert 30-jähriges Bestehen

Miesterfeldt hält Festrede in der konstituierenden Sitzung des Kreistags, Schwarz bleibt Vorsitzende des Gremiums.

Der Landkreis Stendal hat am Donnerstag die konstituierende Sitzung des Kreistags der Wahlperiode 2024 bis 2029 zum Anlass genommen, ein Jubiläum zu feiern. Denn am 1. Juli 1994 – und somit vor 30 Jahren – ist im Rahmen der Kreisgebietsreform der heutige Landkreis Stendal aus den Altkreisen Osterburg, Stendal und Havelberg hervorgegangen. Mit 2.424 Quadratkilometern war der neue Landkreis Stendal der flächenmäßig größte in Sachsen-Anhalt und zählte 135.000 Einwohner.

Nur einmal je Wahlperiode ist es dem Landrat vorbehalten, den Kreistag zu eröffnen. In seiner Rede richtete Patrick Puhlmann seinen Appell an die gewählten Mitglieder: „Wir müssen gute Entscheidungen für die Region treffen und uns weniger um persönliche Befindlichkeiten kümmern. Die Bürger werden davon profitieren, wenn wir es sachlich halten.“

Erster Landrat des 1994 neugegründeten Landkreis Stendal wurde Gerhard Miesterfeldt, den Puhlmann im Anschluss begrüßte. In den ersten vier Jahren leitete Miesterfeldt die Geschickte der Kreisverwaltung. „Das Gesetz zur Kreisgebietsreform hat nicht überall für Freude gesorgt. Die drei Altkreise sind in den Austausch gegangen und haben das gut gelöst“; so der Landrat außer Dienst. In seiner Festrede blickte er auf die Herausforderungen nach der politischen Wende in den 1990er Jahren zurück: „Es gab ein neues Rechtssystem, die Menschen mussten sich neu finden. Dann wurden Landkreise zusammengeführt, die zuvor nebeneinander gelebt haben. Dies war vernünftig, aber auch schwierig. Hier war es gelungen, der Landkreis Stendal musste den Vergleich mit anderen nicht scheuen.“

Zu den größten Herausforderungen der letzten 30 Jahre zählte Miesterfeldt, dass es die Verwaltung nicht immer leicht hatte und den Menschen nicht nur Freude bereitete. Die Mitarbeiter mussten sich immer neuen Herausforderungen stellen. Dazu hob der Landrat außer Dienst besonders die Hochwasser an der Elbe hervor: „Verwaltung und Bevölkerung haben sich diesen Aufgaben gestellt.“

Angesichts des 30. Geburtstags hat Gerhard Miesterfeldt den Bürgern gewünscht, die Schönheit der Landschaft in der Altmark und dem Elb-Havel-Winkel, „wenn auch manchmal erst auf den zweiten Blick“, zu entdecken. Weiterhin solle sich die Region infrastrukturell immer weiterentwickeln. Letztlich hat er seine Wünsche in drei Bergriffe zusammengefasst: „Einigkeit, die braucht jeder Landkreis; Recht, dass jeder sein Recht bekommt und Freiheit, damit die Menschen hier in dieser Freiheit leben können. Alle drei fallen aber niemanden in den Schoß. Sie müssen erkämpft und erhalten bleiben.“

Im weiteren Verlauf dankte Patrick Puhlmann dem Landrat außer Dienst für seine Rede mit einem Präsent, ehe in der Tagesordnung weiter verfahren wurde. Edith Braun hat als an Jahren ältestes Mitglied des Kreistags die Sitzungsleitung übernommen und so die Wahl zum Vorsitz des Kreistags durchgeführt. Im ersten Wahlgang wurde bei geheimer Wahl Annegret Schwarz erneut zur Vorsitzenden gewählt, sie geht damit in ihre zweite Wahlperiode als Kreistagsvorsitzende. Schwarz erhielt 28 Stimmen. Als erste Stellvertreterin ist Sandra Matzat mit 27 Stimmen in geheimer Wahl und im ersten Wahlgang gewählt worden. Einstimmig in offener Abstimmung ist Carola Radtke zur zweiten Stellvertreterin der Kreistagsvorsitzenden gewählt worden.